Deutsche Meisterschaften am 18./19. Juni 2016 in Kassel

Erstellt von Bernd Kunze | |   Info

Titel für die 3x1000m-Staffel der LG NORD (U20) –

Jossie Graumann mit Medaille im Hochsprung

1. Wettkampftag

Nach zwei aufeinanderfolgenden Meisterschaften in Ulm 2013 und 2014 und der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg im letzten Jahr, wurden die Titelkämpfe der Männer und Frauen in diesem Jahr im Aue-Stadion in Kassel ausgetragen. Bereits der erste Wettkampftag brachte erfreuliche Leistungen der LG NORD-Athletinnen. 

Vanessa Pfeifer belegte im Hammerwurf den 6. Platz mit 60,70 Metern. Selbst eine neue persönliche Bestleistung weit über 63 Meter hätte sie in der Platzierung nicht weiter nach vorne gebracht.
Die weibliche Jugend der U20 sicherte sich in der 4x400m-Staffel im zweiten Vorlauf Rang 2 mit 3:58,15 Minuten. Damit sicherten sich Lena Seifert, Janice Wobst, Elisabeth Rogoll und Sarah Ahmed die erhoffte Endlaufteilnahme am Sonntag.

Für Catarina Granz war der 3. Platz im zweiten Vorlauf über 1.500 Meter in 4:19,84 Minuten eine sichere Sache und qualifizierte sich damit für den Endlauf am Sonntag. 

Über die 400m zeigte Marc Koch im zweiten Vorlauf eine starke Leistung, blieb an dem vor ihm laufenden und zeitlich stärkeren Alhagie Drammeh (TG Werste) dran und lief auch auf der Zielgerade in der Spitzengruppe. Seine erzielten 46,89 Sekunden als Dritter des Vorlaufs bedeuten die Einstellung seiner persönlichen Bestleistung und das Erreichen des Endlaufs im 400m-Langsprint mit Rang 5. 

Marcel Matthäs lief zwar über die 400m-Hürden seine diesjährige Bestzeit mit 52,25 Sekunden, blieb aber nach 2014 und 2015 leider wieder ohne Endlaufteilnahme. In diesem Jahr waren 51,96 Sekunden das Maß der Endlaufteilnahme.

Über 800m der Frauen hatte erfreulicherweise Martha Sauter die Qualifikationsnorm zu diesen Deutschen erreicht. Mit 2:10,18 Minuten lief sie im Bereich ihrer persönlichen Bestzeit, musste aber Lehrgeld zahlen, da es auch bei den Rennen der Frauen öfter etwas ruppig zugeht.

Kein Glück und dann noch Pech dabei

Nach drei Versuchen im Dreisprung, die ganz „ordentlich“ aber sicher nicht optimal waren, ging Raúl Spank mit einer Weite von 16,37 als Zweiter aus dem Vor- in den Endkampf. Es folgten 16,34 Meter im vierten Versuch, die ihn deutlich ärgerten, aber in seiner Sprungserie blieben. Beim Anlauf zum 5. Versuch ereilten ihn Krämpfe im Oberschenkel, die ihn zur Aufgabe des Wettkampfs zwangen.

Im sechsten Versuch musste er zusätzlich erleben, dass der im Vorkampf mit einem Zentimeter hinter ihm liegende Marcel Kornhardt (ASV Erfurt) mit 16,47 Meter persönliche Bestleistung sprang und ihm die Bronzemedaille vor der Nase wegschnappte. Ein undankbarer 4. Platz in einem verkorksten Wettkampf für Raúl Spank.

2. Wettkampftag

Jugendstaffeln mit Titel und Endlaufplatzierung

Groß trumpfte zum Beginn des zweiten Wettkamptages die Jugendstaffel der LG NORD Berlin über 3x1000m der U20 auf. Nach Startläufer Manuel Walicki, der etwas zu forsch das Rennen anging und sein Tempo zum Schluss nicht halten konnte, übernahm Lennart Mesecke, bereits für die Junioren-WM im polnischen Bydgoszcz über 3.000m Hindernis nominiert, in der ersten Kurve wieder die Spitze und lief ein starkes, einsames Rennen an der Spitze seiner Teilstrecke. Thilo Brill übernahm als Schlussläufer mit deutlichem Abstand den Staffelstab und zog seine Bahnen. In der finalen Runde kämpfte sich der Schlussläufer des SC DHFK Leipzig an Thilo heran, der den Konkurrenten weder auf der Anzeigetafel sehen noch in der Geräuschkulisse des Stadions hören konnte. Den Gegner spürend, setzte Brill zu einem energischen Schlusssport an und hielt die Leipziger in sicherem Abstand zum Sieg und Deutschen Meistertitel der U20. 

Nach dem Erreichen des Endlaufs hatte die 4x400m-Staffel der weiblichen U20 bereits ein Etappenziel erreicht. Im Endlauf folgte nun eine weitere Leistungssteigerung auf 3:56,40 Minuten und dem 7. Rang. Für Janice Wobst, Lena Seifert, Elisabeth Rogoll und Sarah Ahmed ein erfreuliches Ergebnis und mit den jüngeren Elisabeth und Sarah der Grundstock für eine gute Staffel auch in der Saison 2017.

Jossie Graumann mit Medaille, Cati Granz im Finale Top

Das Einspringen sah gut aus, die Höhen 1,75 und 1,80 Meter nahm Jossie Graumann im ersten Versuch, die 1,84 Meter wurden von ihr im zweiten sicher übersprungen. Da waren nur noch vier Hochspringerinnen im Wettkampf, um sich die Medaillen zu sichern. Ariane Friedrich, nach Verletzungen und Schwangerschaft wieder im Hochsprunggeschäft, schaffte die Höhe von 1,84 Meter erst im dritten Versuch. Beide rissen die neue Sprunghöhe von 1,87 Metern, wobei die beiden letzten von Jossie sehr knapp waren. Damit stand fest, dass Jossie ihre erste Bronzemedaille bei den Frauen, hinter Marie-Laurence Jungfleisch und Katarina Mögenburg, gewonnen hatte. 

Die 1.500m der Frauen standen im Zeichen von Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die das Rennen unangefochten in 4:07,92 Minuten gewann.

Dahinter entwickelte sich ein spannendes Rennen, an dem Cati Granz maßgeblich beteiligt war. Nach zwei Runden flottem, aber nicht zu schnellem Tempo setzte sich eine Gruppe von sechs Läuferinnen vorne ab, Klosterhalfen folgend, Cati Granz mit dabei. Auf den letzten 150m fehlte Cati etwas Kraft, um in die Medaillenvergabe einzugreifen. Mit 4:14, 01 Minuten erlief sie sich einen guten 4. Platz und blieb nur knapp über ihrer persönlichen Bestleitung.

Marc Koch hatte sich am Samstag die erstmalige Teilnahme an den 400m-Finale der Männer gesichert. Auf Bahn 7 im Finale laufend, hatte er trotzdem die Außenbahn erwischt, weil der Läufer auf Bahn acht aus Hannover nicht antrat. Die ersten 200m sahen bei Marc nicht schlecht aus, aber als die Läufer auf die Zielgeraden einbogen, konnte Marc nicht den direkten Anschluss an die Spitze halten. Mit 47,37 Sekunden blieben ihm (nur) der 6. Platz und eine Zeit, die ihn nicht befriedigen wird.

Hartmann enttäuscht im Weitsprung

Im Weitsprung der Männer hangelte sich Stephan Hartmann mit 7,12m, 7,25m und 7,30m aus dem Vorkampf in den Endkampf der Besten acht, wobei es für ihn eben nur diesen 8. Platz bedeutete. Auch in den folgenden Sprüngen blieb er deutlich unter seinen Möglichkeiten, obwohl er sich im letzten Versuch auf 7,34 Meter geringfügig steigerte. Es blieb ihm schlussendlich nur der 8. Platz im Weitsprungfinale, obwohl er in diesem Jahr bereits persönliche Bestleistung von 7,93 Metern gesprungen war.

Traditionell setzen die 4x400m-Staffeln der Frauen und Männern den Schlusspunkt beider Meisterschaftstage. Auch die Männerstaffel der LG NORD war wieder mit dabei. In der Staffelbesetzung Marc Dobrzykowski, Marc Koch, Marcel Matthäs und dem Jugendlichen Johannes Wuthe ging es im zweiten, stärkeren Zeitendlauf um eine gute Zeit sowie eine vordere Platzierung. Mit einem erfreulichen 5. Platz in einer Zeit von 3:13,61 Minuten wurde dieses Ziel erreicht und krönte eine durchaus erfolgreiche Deutsche Meisterschaft für die LG NORD Berlin.

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Jossie und Trainer Jan nach der Siegerehrung
Copyright Iris Hensel 3x1000m
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Jossie / Footcorner
Foto: Footcorner
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Cati Granz / Footcorner
Marcel Matthäs / Footcorner
Raúl Spank / Footcorner