65. Deutsche Hallenmeisterschaften in Dortmund, 17./18.02.2018

Erstellt von Bernd Kunze | |   Wettkampf

Bronze für Cati Granz und Leonie Reuter

Beherztes Rennen von Thilo Brill

Die Deutschen Hallenmeisterschaften wurden in diesem Jahr in der traditionsreichen Helmut Körnig-Halle in Dortmund ausgetragen. Obwohl derzeit noch mit einer Vier-Rundenbahn ausgestattet und etwas in die Jahre gekommen, konnte diese Meisterschaft an gute Leichtathletik-Tradition im Ruhrpott anknüpfen. Für die Jahre 2019 und 2020 ist wieder die Arena in Leipzig Austragungsort der Hallenmeisterschaften, bevor Dortmund dann hoffentlich eine neue Sechsrundenbahn präsentieren kann.
Mit 10 Aktiven präsentierte sich das LG NORD-Team in Dortmund, nicht ohne Medaillenhoffnungen.

Überraschung im Hochsprung mit Bronze

Bei Leonie Reuter konnten wir mit einer guten Platzierung im Hochsprung rechnen, wenn sie die 1,80m überspringen würde. Die beiden Höhen zu Anfang mit 1,70m und 1,75m schaffte sie sicher und hatte damit bereits den 6. Platz sicher. Die neue Sprunghöhe (1,80m) lag schon nahe ihrer persönlichen Bestleistung aus der Freiluftsaison 2017 mit 1,84m. Doch bereits im ersten Versuch konnte sie die 1,80m überwinden, auch wenn die Latte leicht touchiert wurde; sie blieb liegen. Ihre gute Form bewies Leonie über die 1,83m, die sie im zweiten Versuch sicher meisterte.

Bei 1,86m wurde die Meisterschaft Hochsprung entschieden, da insgesamt vier Springerinnen in den ersten beiden Versuchen diese Höhe nicht überwinden konnten. Favoritin Marie-Laurence Jungfleisch scheiterte überraschend an dieser Höhe. Die Chance für Leonie und der ihr folgenden Katarina Mögenburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) war gegeben, sogar den Titel zu gewinnen. Leonie hatte einen sehr starken Versuch und riss wirklich äußerst knapp die Latte und verfehlte damit eine neue Bestleistung. Auch Katarina Mögenburg scheitere abschließend nur äußerst knapp an diesen 1,86m. Der Unterschied zwischen beiden aber war, dass Mögenburg mit Jungfleisch den Titel gewan und unsere Leonie auf Grund des Fehlversuches über 1,83m „nur“ die Bronzemedaille. Aber dieser Gewinn ist dann sogar sensationell!

3000m der Frauen mit starker LG NORD Präsenz

Neben Cati Granz standen auch Deborah Schöneborn, Luisa Boschan, Mares-Elaine Strempler sowie Carmen Schultze-Berndt am Start der 3.000m-Entscheidung am Sonntag. Von den insgesamt 10 Starterinnen über diese Distanz war die LG NORD damit durch fünf Athletinnen (50 % Quote) vertreten.

Das Rennen war eines der Höhepunkte dieser Meisterschaft. Vorn lief Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) ein einsames Rennen gegen die Uhr. Mit 8:36,01 min. erreichte sie einen neuen Deutschen Hallenrekord und verbesserte die Bestmarke von Kathrin Ullrich (heute: Kathrin Weßel) aus dem Jahr 1988 um mehr als 5 sec.

Spannend war es dahinter im Rennen um den 3. Platz, nachdem Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) hinter Klosterhalfen relativ sicher auf Position 2 lief (8:54,08 min.). Caterina Granz folgte Alina Reh (SSV Ulm 1846) im gesamten Verlauf des Rennens, doch zwei Runden vor dem Ziel zog Cati dynamisch vorbei und zeigte einen tollen Endspurt, dem Alina Reh nicht folgen konnte. Der Lohn für dieses beherzte Rennen war die Bronzemedaille in persönlicher Bestzeit von 8:56,29 min.

Dass dies ein schnelles Meisterschaftsrennen war, bewiesen auch unsere weiteren Frauen im Wettbewerb. Drei weitere persönliche Bestleistungen (PB) und eine um 1/10 dran vorbei, zeugen vom neuen Potenzial des LG NORD Laufbereichs.
Deborah Schöneborn belegte den 6. Platz mit 9:21,60 min., Luisa Boschan wurde 7. in 9:27,12 min., Mares-Elaine Strempler lief mit 9:29,67 min. ebenso PB wie Schöneborn und Boschan. Als zehnte kam Carmen Schultze-Berndt mit 9:46,72 min. ins Ziel.

Thilo Brill im Finale über 1.500m

Seinen Vorlauf über 1.500m hatte Thilo Brill am Samstag in 3:57,47 min. gewonnen. Mit dem Wattenscheider Julius Scherr wechselte er sich in der Tempoarbeit ab und hatte die Spurtkraft, als Vorlaufschnellster in den Endlauf am Sonntag zu laufen.

Auch im Endlauf zeigte Thilo ein starkes und taktisch kluges Rennen. Er lief in dem nicht „verbummelten“ Rennen in der Spitzengruppe mit und hielt auch zum Schluss des Rennens den Kontakt zur Spitzengruppe. Am Schlussspurt der letzten Runde setzte er sich an die fünfte Position und kam mit Saisonbestleistung in 3:51,73 min. ins Ziel. Nach seinem 11. Platz im Vorjahr in Leipzig ein weiterer Schritt in seiner läuferischen Entwicklung.

Vanessa Hammerschmidt mit Achtungserfolg über die Hürden

Neuzugang im Dress der LG NORD, Hürdensprinterin Vanessa Hammerschmidt, die deutsche U20-Freiluftmeisterin über 100m Hürden in 2017, erreichte über 60m Hürden das Finale mit der sechstschnellsten Vorlaufzeit in 8,41 sec. Mit dieser Zeit schrammte sie ihre diesjährige persönliche Bestzeit von 8,40 sec.

Im Endlauf, auf der ungünstigen Außenbahn laufend, verteidigte sie diesen 6. Platz in 8,47 sec. Für die Athletin, die vom BLV-Landestrainer Willi Matthiszik trainiert und betreut wird, ein schöner Erfolg in der Frauenklasse.

Mit Martha Sauter und der Neu-Nordlerin Isabella Kuhn waren zwei unserer Frauen über 800m am Start. Auch wenn beide hart kämpften und nur knapp über ihren persönlichen Bestleistungen blieben, reichte es nicht zur Finalteilnahme. Martha Sauter lief 2:12,69 min. und belegte Rang 8, Isabella Kuhn erreichte den 12. Platz mit 2:13,69 min.

Nach der Vorjahresmeisterschaft in Leipzig glänzten ebenso die Deutschen Hallenmeisterschaften 2018 in Dortmund mit Top-Leistungen der deutschen Athletinnen und Athleten; die Stimmung am Sonntag war besonders ausgeprägt. Die beiden Medaillen sowie die guten Platzierungen an diesem Sonntag zeichnen ein sehr positives Bild für die Stimmungslage unserer LG NORD Berlin.

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Foto: Footcorner, Thilo im 1500m Rennen
Foto: Footcorner, Debbie Schöneborn, Louisa Bochan und Mares Strempler über 3000m in der Verfolgergruppe
Foto: Footcorner, Cati Granz 3000m Bronze
Foto: Footcorner, Siegerehrung von Cati mit Gesa Krause und Konstanze Klosterhalfen
Foto: Iris Hensel, Leonie mit ihrer Medaille
Foto: Iris Hensel, Leonie im Wettkampf