Als unerfahrene Neulinge, die fast alle noch nie an Deutschen Meisterschaften teilgenommen hatten, starteten wir 7 Senior*innen im Altersbereich von 50-75 Jahren erwartungsfroh, aber auch ziemlich aufgeregt nach Mönchengladbach.

Gleich zu Beginn – bei unangenehmem Schauerwetter – motivierten uns Nicola mit ihrer Goldmedaille in der W55 für 2,20m im Stabhochsprung und Tina als 6. mit Bestleistung über 100m W50 (14,59sec) zu eigenen Höhenflügen. Leider musste Gudrun in der W75 wegen zu starker Oberschenkelbeschwerden ihren Start über 100m zurückziehen und auch am Sonntag auf 200m verzichten; Letzteres hätte sie sicher gewonnen.
Im Weitsprung gab es einen spannenden Zweikampf um den Titel in der W50 zwischen unserer Caroline und der bekannt leistungsstarken Tatjana Schilling. Schließlich fehlten Caro 17cm zum Sieg, aber wir alle freuten uns mit ihr sehr über die Silbermedaille bei einer Leistung von 4,74m; 5m hatten beide Top-Athletinnen zum Ziel gehabt, doch die Anlage erlaubte scheinbar keine PBs – die meisten blieben ca. 20cm unter ihren Meldeleistungen.
Am Samstag-Abend – nach vielen 100 und 400m-Läufen – startete Robert über 300m Hürden in einem voll besetzten Feld der M60. Ein bisschen überraschte es ihn selbst, als er auf der Zielgeraden keinen Konkurrenten mehr vor sich sah; So errang er in einem phantastisch gleichmäßigen Lauf (Abschnittszeiten von 5,35 – 5,70sec), getragen von der Unterstützung des mit Abstand lautesten Teams aus Nord-Berlin auf der Tribüne, die Goldmedaille mit hervorragenden 47,92sec. Seine Bestzeit konnte er damit um 2,6sec reduzieren.
Aber das sollte nicht die einzige Medaille über die lange Hürdenstrecke bleiben. Bei den Seniorinnen konnte Nicola eine Bronzene mit 60,76sec (ebenfalls PB) erringen, die nur noch getoppt wurde durch die Goldene auf dieser Strecke von Tina in der W50 mit 55,81sec (PB).
Auch Jürgen Hacker hatte in der M75 für beide Hürdenstrecken als Mitfavorit, sowie über 400m gemeldet, musste jedoch wegen Achillessehnenschmerzen auf seine Starts verzichten; er reiste tieftraurig vorzeitig heim.
Spät am Samstagabend 19.30 Uhr startete Dagmar in der W70 nach Bestleistung mit 18,25sec über 100m noch im Weitsprung und schaffte dort 1cm vor ihrer nächsten Konkurrentin mit 2,85m (PB eingestellt) den Silberplatz. Vom Anfeuern, Mitfiebern und der eigenen Aufregung recht müde beendeten wir den 1. Tag im Stadionrestaurant sehr spät, aber hochzufrieden.

Zu Beginn des 2. Wettkampftages konnte Robert einige Teilnehmer beim Stabhochsprung der W60 hinter sich lassen und wurde 6. mit für ihn allerdings unbefriedigenden 2,70m. Danach standen die 200m an, die Tina mit 29,56sec wunschgemäß unter 30sec lief, womit sie überraschend 3. wurde, während Dagmar kurz danach trotz Bestzeit unter 40sec – nämlich 39,38sec, um 9/100sec den 3. Platz verfehlte.

Inzwischen warf schon auf einem Nebenplatz Carola in der W60 den Hammer mit dem Ziel, in einer sehr starken Konkurrenz den Endkampf zu erreichen. Das schaffte sie mit guten 30,28m, platziert als 5. Tags zuvor verfehlte sie den Endkampf im Diskuswerfen mit guten 21.78m leider knapp.

Das Highlight des Tages war am frühen Nachmittag der erwartete Zweikampf im Hochsprung der W50, erneut zwischen Caroline und Tatjana S. Beide lieferten sich einen spannenden Zweikampf, bei dem Caro tolle 1,53m erreichte und damit bei Höhengleichheit wieder die Silbermedaille errang. Tatjana hatte die Höhe im 1. Versuch bewältigt, während Caro 3 Anläufe benötigte. Wie sehr hätten wir ihr – und viele Anwesende ebenso – den Gleichstand und damit auch den Sieg gewünscht!

Bei den am späten Nachmittag angesetzten kurzen Hürdenläufen erreichte Nicola über 80m mit einem 4. Platz Bestzeit (16,18sec), Tina (6.) und Robert (4.) fehlte es am Abschluss zweier langer Tage leider an Kraft und Konzentration für neue Top-Leistungen.

Unterstützt durch das Tapen von Thomas wagte es Gudrun am Abend doch noch, sich dem Hochsprung zu stellen und errang trotz Beschwerden den Titel mit 0.96m – dies allerdings im Alleingang, da ab W75 keine weiteren Frauen für den Wettbewerb gemeldet hatten. So errang sie schließlich die krönende 4. Goldmedaille des Teams.

Noch eine erfreuliche Beigabe: Caros Hochsprung und Nicolas Kurzhürden erbrachten neue Berliner Altersklassenrekorde!

Diese guten Leistungen der Masters und ihre rege Beteiligung an diesen Wettkämpfen war nur deshalb möglich, weil unser Trainer Thomas uns in vielen intensiven Trainingseinheiten individuell angepasst vorbereitete (jeder Athlet hatte oft seinen individuellen Trainingsplan zur Hand), aber uns vor allem während der Wettkämpfe fachmännisch betreute und zielgenaue Tipps gab. So fühlten wir uns alle gut unterstützt und sind motiviert, weiter in so netter Gemeinschaft kontinuierlich zu trainieren und voranzukommen.

Dagmar Rohnstock